Wenn du dich mit einem anderen Spieler über dein aktuelles Spielniveau austauschst, bekommst du sicher auch die Frage gestellt, was du gerade für einen Average hast. Average, bitte was?!
In diesem Beitrag liefern wir dir eine einfache Erklärung, was der Dart-Average ist und wie du ihn berechnest. Zudem erfährst du, welchen Average du für welche Liga haben solltest, um mithalten zu können.
Was ist der Dart-Average?
Der Dart-Average gibt an, wie viele Punkte man pro Aufnahme, sprich mit drei Darts, im Schnitt erzielt. Für die Berechnung dieses Durchschnittswertes wird in der Regel ein Leg (beispielsweise 501er oder 301er) herangezogen.
Dart-Average berechnen – so geht’s Schritt für Schritt
So berechnest du deinen 3-Dart-Average für ein Leg:
- Dividiere die im Leg erzielten Punkte durch die Anzahl der dafür benötigten Darts.
- Multipliziere das Ergebnis mit 3 (weil eine Aufnahme aus drei Würfen besteht).
Beispiel 1: Du spielst ein 501er-Leg zu Ende und benötigst dafür 20 Darts.
- Schritt: 501 : 20 = 25,05
- Schritt: 25,05 x 3 = 75,15
Für dieses Leg beträgt dein 3-Dart-Average also 75,15 Punkte.
Beispiel 2: Du spielst das 501er-Leg nicht zu Ende, weil dein Gegner vorher bereits auscheckt. Zu diesem Zeitpunkt stehst du mit 20 geworfenen Darts bei einem Rest von 50 Punkten.
- Schritt: 501 – 50 = 451
- Schritt: 451 : 20 = 22,55
- Schritt: 22,55 x 3 = 67,65
Für dieses Leg beträgt dein 3-Dart-Average also 67,65 Punkte.
Wie wirkt es sich auf den 3-Dart-Average aus, wenn ich mich überwerfe?
Wenn du dich überwirfst, wirkt sich das stets negativ auf deinen 3-Dart-Average aus. Selbst wenn du bereits mit dem ersten Dart zu viele Punkte erzielst, wird die Runde so gewertet, als hättest du eine ganze Aufnahme geworfen, also drei Darts.
Beispiel: Du spielst ein 501er-Leg und stehst mit bislang 18 geworfenen Pfeilen bei einem Rest von zehn Punkten. Nun visierst du die Doppel-5 an, um auszuchecken. Dummerweise landet der Dart aber ein Stückchen weiter rechts in der Doppel-20. Somit hast du dich überworfen und die Aufnahme ist vorbei. Beim zweiten Versuch triffst du dann die Doppel-5 auf Anhieb.
Hier kommt nun die Besonderheit ins Spiel: Obwohl du faktisch insgesamt lediglich 20 Darts geworfen hast (18 + 1 + 1), fließen 22 Darts in die Berechnung deines Averages für dieses Leg mit ein, weil für die „überworfene“ Runde leider nicht nur der eine tatsächlich geworfene Dart, sondern die ganze Aufnahme zählt.
Somit beträgt dein Dart-Average in dem fiktiven Beispiel offiziell 68,32.
501 : 22 x 3 = 68,32
Würden einzig die wirklich geworfenen Darts zählen, läge der Average bei 75,15.
501: 20 x 3 = 75,15
Anmerkung:
Unserer Ansicht nach hat es Sinn, dass es sich auch dann sehr schlecht auf den Average auswirkt, wenn man sich schon mit dem ersten Dart überwirft. Auf diese Weise kann der Durchschnittswert auf eine Doppelschwäche aufmerksam machen, vorausgesetzt man berechnet ihn wie im letzten Beispiel zwei Mal: einmal mit den offiziell zählenden und einmal mit den tatsächlich geworfenen Darts.
Kann ich noch einen anderen Dart-Average berechnen?
Der 3-Dart-Average ist die übliche Berechnungsmethode. Ergänzend kannst du auch deinen Dart-Average bezüglich der benötigten Würfe pro Leg berechnen. Dieser Durchschnittswert hat natürlich erst ab einer höheren Anzahl an Legs Aussagekraft.
Beispiel: Du spielst im Training zehn 501er-Legs hintereinander.
Leg 1: 20 Darts (Guter Start!)
Leg 2: 21 Darts
Leg 3: 19 Darts
Leg 4: 20 Darts
Leg 5: 17 Darts (Top! Man merkt, dass du dich nun warm geworfen hast!)
Leg 6: 19 Darts
Leg 7: 21 Darts
Leg 8: 22 Darts
Leg 9: 20 Darts
Leg 10: 25 Darts (Es wird wirklich Zeit, eine Pause zu machen…)
Summe der geworfenen Darts = 204
204 : 10 (Legs) = 20,4
Dein Dart-Average bezüglich der benötigten Würfe beträgt für diese zehn 501er-Legs also 20,4.
Du kannst diesen Dart-Average für verschiedene Zeiträume berechnen, etwa
- einen Tag (Training und/oder Wettkampf),
- eine Woche,
- einen Monat,
- ein Jahr und
- „all time“ (alle Trainings und Wettkämpfe deiner bisherigen Dart-Karriere).
Tipp:
Dokumentiere alles, wenn du ernsthafte Ambitionen hast, Dartprofi zu werden. Die verschiedenen Dart-Averages helfen dir zu erkennen, wie schnell du Fortschritte machst und wie konstant du das einmal erreichte Niveau hältst.
Notiere einfach sämtliche Trainings- und Wettkampfergebnisse im Detail, ob in einer Datei auf deinem Laptop oder Smartphone oder in einem eigenen Heft oder Buch.
Ergänze dabei am besten auch, wie du dich beim jeweiligen Training oder Wettkampf körperlich und mental gefühlt hast. Diese Aspekte sind für eine tiefgreifende Analyse der Zahlen bedeutsam.
Übrigens: Den Dart-Average pro Wurf zu berechnen, macht wenig Sinn. Denn auch wenn man während eines Legs die meiste Zeit über bestrebt ist, möglichst hohe Felder zu treffen (Stichwort Triple-20), geht es am Ende nur noch darum, so schnell wie möglich auszuchecken. Und da benötigt man ja auch mal niedrigere Felder.
Dart-Average-Rechner – Top-Apps, die beim Berechnen helfen
Du kannst deinen Dart-Average mit fast jeder erhältlichen Dart-App berechnen, etwa diesen kostenlosen:
- MyDartTraining
- Dartsliebe
- DartCounter
- Pro Darts
- Darts Scorer
- MyDartCoach
Die Apps berechnen deinen Dart-Average, speichern deine Ergebnisse und liefern dir Statistiken rund um deine Durchschnittswerte. Hier findest du unseren Dart App Test.
Tipp:
Auch wenn du eine App nutzt, raten wir dir, zusätzlich selbst eine digitale oder analoge Datei für deine Scores und Averages anzulegen.
Wie wichtig ist der Dart-Average?
Der Dart Average sagt aus, auf welchem Niveau man derzeit spielt. Er kann dir auch dabei helfen einzuschätzen, ob du schon bereit für die Dart-Bundesliga oder gar die Q-School bist.
Aber: So toll ein hoher Dart-Average klingt – er entscheidet noch längst keine Spiele. Es kommt immer wieder vor, dass der Spieler mit dem niedrigeren Average das Leg gewinnt. Warum? Weil er das bessere Timing hat, also in der entscheidenden Endphase des Legs in der Lage ist, ein High Finish rauszuhauen. Bekannt dafür sind beispielsweise Raymond van Barneveld und James Wade.
Kurzum: Der Dart-Average ist ein guter Indikator für das grundlegende Spielniveau, aber nicht zwingend ausschlaggebend dafür, ob man ein Leg und letztlich auch die Partie gewinnt oder verliert. Auch andere Aspekte, allen voran das Timing sowie die Präzision, beeinflussen den Ausgang. Deshalb solltest du dich nicht zu sehr auf den Dart-Average fokussieren, wenn du dein eigenes Spielniveau beurteilst.
Achtung:
Wirklich aussagekräftig ist ohnehin nur der Dart-Average, den du in echten Wettkampfsituationen erzielst. Was bringt es dir, zuhause für dich regelmäßig 80er- oder gar 90er-Averages zu schaffen, wenn dir bei Turnieren verständlicherweise die Nerven flattern, sodass dein Average dann „nur“ noch bei 65 oder 70 liegt?!
Was ist ein guter Dart-Average für Anfänger?
Für Anfänger ist ein 3-Dart-Average von 40 Punkten aufwärts ein guter Wert. Damit hat man Bezirksklassenniveau.
Übrigens:
Unter Anfängern verstehen wir Dartfreunde, die kürzer als ein halbes Jahr regelmäßig trainieren.
Was ist ein guter Dart-Average nach einem Jahr Training?
Wenn du nach einem Jahr Training einen Dart-Average von 60 aufwärts hast, ist das hervorragend.
Aber: Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Schließlich verbessert sich jeder in seinem eigenen Tempo. Bei manchen geht es extrem schnell, bei anderen dauert es ein bisschen länger. Selbstverständlich beeinflusst auch die Häufigkeit der Trainings und Wettkämpfe die Entwicklung.
Was wir damit sagen wollen: Sei nicht verunsichert, wenn du nach einem Jahr Dart noch keinen 60er-Average hast. Und umgekehrt: Werde nicht größenwahnsinnig, wenn du nach zwölf Monaten Dart Training schon bei einem höheren Average angekommen bist.
Welchen Average benötige ich für die Dart-Bundesliga?
Für die Dart-Bundesliga solltest du einen Average von 80 aufwärts haben, um einige Spiele gewinnen zu können.
Welchen Average benötige ich für die Q-School?
Um in der Q-School ein Wörtchen um den Gewinn einer der begehrten Tour Cards mitzureden, brauchst du einen Dart-Average von 85 aufwärts.
Was ist der Rekord-Average beim Dart?
Der bisherige Rekord-Average in einem offiziellen Spiel gehört Kyle Anderson. Am 12. April 2015 erreichte er in der 1. Runde der 4. Players Championship Barnsley beim 6:1-Sieg gegen Terry Jenkins einen Average von 134,84.
Hier die höchsten Dart-Averages im Überblick:
Bekannter höchster Dart-Average in einem offiziellen Spiel
Rang | Average | Spieler | Datum | Turnier | Runde | Gegner | Spielergebnis |
1. | 134,84 | Kyle Anderson | 12. April 2015 | 4. Players Championship Barnsley | 1. | Terry Jenkins | 6:1 |
2. | 133,35 | Gary Anderson | 30. April 2011 | UK Open Qualifier 7 | Letzte 16 | Arron Monk | 6:1 |
Höchster Dart-Average bei einer Live-Übertragung im TV
Rang | Average | Spieler | Jahr | Turnier | Gegner | Spielergebnis |
1. | 123,40 | Michael van Gerwe | 2016 | Premier Leagu | Michael Smith | 7:1 |
2. | 121,97 | Kim Huybrechts | 2017 | World Cup of Darts | Paul Lim | 7:1 |
3. | 119,50 | Peter Wright | 2017 | Premier League | Adrian Lewis | 7:2 |
Weitere Dart-Average-Rekorde
Rekord | Average | Spieler | Jahr | Turnier | Gegner | Spielergebnis |
Höchster aufgezeichneter Dart-Average in einem offiziellen Spiel | 123,5 | Peter Wright | 2019 | 29. Players Championship Barnsley | Krzysztof Ratajski | 6:0 |
Höchster Dart-Turnier-Average | 111,51 | Phil Taylor | 2009 | European Darts Championship | ||
Höchster Dart-WM-Average | 114,05 | Michael van Gerwen | 2017 | PDC-WM | Raymond van Barneveld | 6:2 |