Round Robin ist eine spezielle Turnierform, die in verschiedenen Sportarten genutzt wird. Beim Dart kommt sie etwa im Ligabetrieb zum Einsatz. Auch bei manchen Profi-Meisterschaften findet Round Robin Verwendung.

Und bei privaten Turnieren bereitet dieses Spielsystem besonders großen Spaß. Doch wie funktioniert es denn überhaupt? Das erfährst du in diesem Beitrag!

Das Grundprinzip von Round Robin

Beim Spielsystem Round Robin geht es schlichtweg darum, dass jeder gegen jeden spielt. Es ist also so etwas wie das Gegenstück zum K.o.-Modus.

Alle Ergebnisse werden notiert. So lässt sich am Ende eine Rangliste erstellen: Wer die meisten Spiele gewonnen hat, ist logischerweise der Sieger.

Die Spielvariante Round Robin kann beim Dart und auch bei anderen Sportarten in zwei Versionen umgesetzt werden:

Version 1: Alle Turnierteilnehmer spielen jeweils einmal gegeneinander.

Version 2: Die Turnierteilnehmer werden in mehrere Gruppen gelost und die Spieler innerhalb einer Gruppe spielen jeweils einmal gegeneinander. Nach der ersten Gruppenphase kann es entweder im Round-Robin-System weitergehen oder es wird in den K.o.-Modus gewechselt.

So läuft ein Round-Robin-Dartturnier ab

Damit du dir das Spielsystem Round Robin auch praktisch besser vorstellen kannst, erklären wir nun das Wichtigste

  • zur Spielvorbereitung,
  • zum Spielstart,
  • zum Spielablauf und
  • zur Auswertung

etwas detaillierter.

Spielvorbereitung

Der Spielleiter notiert die Namen der Teilnehmer im Turnierplan beziehungsweise in einer Tabelle.

Tipp:

Round-Robin-Tabellen für drei bis sieben Spieler kannst du unter anderem hier kostenlos herunterladen.

Danach bestimmt der Spielleiter die Reihenfolge der Duelle. Natürlich kann das auch einfach ausgelost oder in der Gruppe abgesprochen werden.

Darüber hinaus gilt es die genaue Spielvariante festzulegen:

  • Best of 3, Best of 5 oder Best of 7 (Legs)?
  • 301, 501 oder 701?
  • Straight Out, Double Out oder Master Out?
  • Double In, ja oder nein?

Anmerkung:

Selbstverständlich kannst du dir für private Round-Robin-Turniere auch ganz untypische – oder anders gesagt: individuelle – Spielvarianten überlegen.

Spielstart

Los geht es mit dem ersten Duell.

Die beiden Spieler ermitteln durch Ausbullen, wer anfängt.

Alternativ gibt es auch die Möglichkeiten, eine Münze zu werfen oder untereinander abzusprechen, wer das erste Leg beginnt.

Spielablauf

Das zweite Leg eröffnet der Spieler, der beim ersten als Zweiter geworfen hat.

So wird von Leg zu Leg gewechselt.

Ausnahme: Kommt es zu einem Entscheidungsspiel, weil es

  • beim Best of 3 nach zwei Spielen 1:1,
  • beim Best of 5 nach vier Spielen 2:2 oder
  • beim Best of 7 nach sechs Spielen 3:3

steht, ermitteln die Spieler wieder durch Ausbullen, wer im alles entscheidenden Leg zuerst werfen darf.

Tipp: Wir empfehlen, jeweils die gesamte Anzahl an Legs zu spielen, selbst wenn ein Spieler schon als Sieger einer Partie feststeht, weil er beispielsweise beim Best of 3 die ersten zwei oder beim Best of 5 die ersten drei Legs für sich entschieden hat. Auf diese Weise lässt sich am Ende des Turniers im Falle eines Gleichstandes dennoch eine präzise Rangliste erstellen, da man bei jedem Spieler die Differenz gewonnener und verlorener Legs heranziehen kann (analog zum Torverhältnis beim Fußball).

Sobald die erste Partie zu Ende ist, folgt die zweite, dann kommt die dritte et cetera – so lange, bis jeder Spieler einmal gegen jeden anderen Teilnehmer gespielt hat.

Auswertung

Nachdem alle Spiele gespielt sind, wertet der Spielleiter die Ergebnisse aus, um den Turniersieger sowie die weiteren Platzierungen zu ermitteln.

Ausschlaggebend ist in erster Instanz logischerweise die Anzahl gewonnener Spiele. Wer die meisten Siege hat, gewinnt das Dartturnier.

Bei einem Gleichstand entscheidet das bessere „Leg-Verhältnis“, also die Differenz zwischen gewonnenen und verlorenen Spielen.

Achtung:

Um hierbei Fairness zu gewährleisten, ist es elementar, bei jedem Duell die komplette Anzahl an Legs zu spielen.

Vor- und Nachteil des Spielsystems Round Robin

Der Vorteil des Spielsystems Round Robin besteht darin, dass sich jeder gegen jeden beweisen muss, es so etwas wie Losglück also nicht gibt – zumindest, wenn die Teilnehmer nicht in mehrere Untergruppen eingeteilt werden.

Nachteilig ist, dass ein Dartturnier im Round-Robin-Modus sehr zeitintensiv werden kann, wenn viele Spieler mitmachen. Deshalb empfiehlt sich Round Robin mehr für kleinere Teilnehmerfelder.

Natascha Mussger

Natascha Mussger

Natascha Mussger hat Psychologie studiert und befasst sich seit 2005 mit den mentalen Aspekten des Dartsports. In Zusammenarbeit mit Matthias Rossner schrieb sie drei Bücher zu diesem Thema, darunter auch “Mentales Dart: Treffsicherheit beginnt im Kopf”.